Als Forschungsprojekt, das sich kritisch mit sozial-architektonischen Phänomenen beschäftigt, kombiniert DEVOUR! die Arbeit von Künstler*innen mit der Arbeit von Architekt*innen, Kollektiven und Kurator*innen. Verfolgt wird das Entstehen architektonischer oder urbanistischer Hybrid-Situationen, die ihren Ursprung in Prozessen haben, die sich als kulturelle oder soziale Anthropophagie beschreiben lassen. Das Projekt berührt verschiedene Kontexte, in denen sich hybride Strukturen und Praktiken zeigen – also Hinterlassenschaften sozialer Kannibalisierungsprozesse: Vertilgung, erzwungene Aufnahme kultureller Paradigmen, nicht-assimilierte Konsumption. Die monströsen, aufopferungsvollen, selbstmörderischen aber auch innovativen Folgeerscheinungen dieser Prozesse – besonders im Bereich Architektur und Lebensführung – werden den Diskurs im Rahmen dieses Projekts bestimmen. Wesensgemäß zeugt ein Hybrid von den Interaktionen seiner inkongruenten Ursprungsquellen. Er ist das Ergebnis einer fehlgeschlagenen Assimilierung, einer erfolglosen Kreuzung, die dennoch ein neues Gebilde hervorbringt, das große politische Relevanz in sich trägt und einer Neukonfigurierung Vortrieb leistet.

Das gesamte Projekt und die Ausstellung beschäftigen sich mit dem Begriff der Anthropophagie, wie er in der frühen brasilianischen Moderne gesetzt wurde, und mit dessen emanzipatorischen Potenzial. Dieses begleitete postkoloniales, regeneratives Denken und gab den Anstoß zur Formwerdung einer architektonischen Utopie, die eine neue soziale Identität schaffen sollte.

In seinem Anthropophagischen Manifest von 1928 fühlt Oswald de Andrade den wunden Punkten seiner Epoche nach – mit einer Mischung aus Surrealismus, deutlicher Kritik und Häme: “Ich fragte jemanden, was Recht sei. Er antwortete, es sei die Versicherung zur Ausübung von Möglichkeit. Dieser Mann hieß Galli Matias. Ich habe ihn gegessen.” Laut Kritikern dieser Zeit ist Galli Matias ein Wortspiel, das auf einen eurozentrisch-verblendeten und selbst-verstärkenden Diskurs hinweist. Zudem erklärte de Andrade “gegen jegliche Importeure konservierten Bewusstseins” zu sein, womit er die sozioethnologischen Studien meinte, die auf die Realität brasilianischer Kulturen oktroyiert wurden. "Tupi, or not Tupi that is the question," fragte de Andrade also markant (auf Englisch) in seinem Manifest. Kannibalismus (und die Figur des indigenen brasilianischen Kannibalen) wurde übernommen als Metapher für eine neue, brasilianische Identität, die die europäische Kultur und das Aufzwingen europäischer Modelle, einschließlich des Bildes des eigenen kulturellen Erbes, verschlang und einverleibte, um eine eigene nationale Kunst zu erschaffen - frei von ihrer kolonialen Vergangenheit. Mit dieser Bewegung wurde Modernismus zur Formel dieser postkolonialen Identität. Andererseits sollte die Architektur auch tatsächliche, praktische Lösungen für das Leben vor Ort schaffen: inklusive Umgebungen und funktionale Lösungen für die Bedarfe der modernen Brasilianer.

Die Ausstellung umfasst auch dokumentarisches Material (Bilder und Texte), das de Andrade’s Anthropophagisches Manifest mit wenigen Quellen von Flavio de Carvalho verbindet – ein wenig bekannter Brasilianer, der in den 1950er Jahren Architektur, Urbanistik und Performance zu einer sozialen Utopie verknüpfte. Flávio de Carvalho (1899 – 1973) wurde bekannt durch seine Experiências, die alle Situationen inszenieren, die die Mutation sozialer Rituale beschreiben. Experiência no. 3 zeigt de Carvalho, ein eigens angefertigtes, futuristisches Gewand für Männer tragend: eine Art funktionale Architektur-Kleidung, das freieres und klima-adäquateres Bewegen im Raum möglich macht. Neben der Experiências war de Carvalho ein produktiver Schriftsteller, Architekt, Journalist und Dramaturg. Nach Inti Guerrero verstand er Architektur als eine kulturelle Struktur, die “auf den Körper” einwirkt[1]. Vielleicht zum ersten Mal wurde hier Performance (in ihrer modernen Form) mit Urbanistik vermischt, um eine subjektive Erfahrung von Architektur zu ermöglichen. De Carvalho stellte sich einen utopischen Masterplan vor, 'A cidade do homem nu' ('Die Stadt der Nackten'), gedacht als eine Metropole für den Menschen der Zukunft. Hierin sollte der Mensch leben ohne Gott, ohne Besitz und ohne Ehe – eine nackte Menschheit befreit von ihren kulturellen Konstrukten – oder wie de Carvalho es nannte von ‘akademischen Tabus’.[2] Die Bildersammlung zeigt außerdem einige Überbleibsel seiner realisierten Architekturprojekte in Sao Paolo: Fazenda Capuava und den Häuserkomplex von Alameda Lorena.

Damit in Verbindung steht das Videoprojektion von Jordi Colomer ('Anarchitekton Brazil', 2002-2004), die eine De-Fossilisation dieser paradigmatischen brasilianischen Architektur vornimmt. Hier trägt ein Mann modernistische Gebäude auf seinen Schultern und durchquert die Stadt im Rennen und verkörpert dabei deren politische Identität.

Die brasilianische Moderne hatte entscheidende Nachwirkungen in den letzten Dekaden der kolonialen Herrschaft in afrikanischen Ländern. Modernismus in Afrika zeigte sich sowohl in einer Architektur der Herrschaft (über eingeprägte europäische Modelle) als auch in den Unternehmungen, kolonial auferlegtes Wohnen zu bekämpfen (über die brasilianischen modernistischen Ansätze, mit denen zahlreiche lokale Architekten versuchten, den europäischen Modernismus an afrikanische Ansprüche anzupassen). Lusophone afrikanische Länder bekämpften mit dem brasilianischen Modernismus die faschistischen architektonischen Modelle von Antonio de Salazar, die von Portugal aufoktroyiert wurden. In den 1950er und 60er Jahren verfestigten die lokalen Architekten (zum Beispiel in Mosambik und Angola) diese europäischen Muster mit importierten modernistischen Gebäudelösungen aus Brasilien (aus vorangegangen Dekaden) und nahmen sich dabei erstmals den klimatischen Bedingungen und lokalen Bedürfnissen vor Ort an durch Pläne, die sich hierarchischer und exklusiver Nutzung des Raums verwehrten. Dies führte zur Ausbildung der sogenannten „Spätmoderne“ in Afrika, einer emanzipatorischen Bewegung.

Eine Kollektion von vier Dokumentationen untersucht einige spätkoloniale Gebäude in ihrem aktuellen Zustand – hybride Umgebungen, die Größenwahn und Dysfunktionalität spätkolonialer Projekte durch ihre gegenwärtigen Konsequenzen ausdrücken – sowohl im Sozialen wie im Individuellen. Jeder Film behandelt ein Fallbeispiel zu Architektur aus Tansania, Mosambik, Kap Verde und Südafrika. Diese Beispiele zeigen die regenerative Handlungsmacht kleinräumiger Initiativen aktueller Bewohner, die kreative Lösungen von innen heraus bieten. Die Fälle machen deutlich, wie zeitgenössische, als räumliche Praxis verstandene Architektur sich permanent selbst erneuert durch thematische Initiativen, die sich gegen eine Architektur der Dominierung wenden. Die Dokumentationen über das Grande Hotel Beira in Mosambik, das Ponte Building in Johannesburg, die Wohnkolonie von Santiago in Kap Verde sowie die modernistische Architektur der ersten Generation in Tansania gehören zum Lissabonner Filmarchiv AfrikPlay (afrikplay.wordpress.com).

Die Arbeiten von Pedro Valdez Cardoso und Edouard Baribeaud gehen ein Jahrhundert zurück in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts als Reisepraktiken immer eine (temporäre) Okkupation darstellten, stets verbunden mit kolonialer Exploration. Pedro Valdez Cardoso verfolgt die Spuren  (in einer Installation und üppigem Archivmaterial) kolonialer Lagerstrukturen in Zentralafrika. Diese provisorischen, architektonischen Kennzeichen territorialer Autorität kombinieren den europäischen Militärapparat mit lokalen Gebäudetechniken – eine hybride Form, die die überlagernden Alphabete von Macht reflektieren und dabei an die traumatischen und provisorischen Lebensbedingungen, verfallenen Beziehungen und Unterwerfung der Realität des Anderen erinnern.

Der Zusammenstellung von Zeichnungen Edouard Baribeauds sind Archivaufnahmen gegenübergestellt, die von Entdeckungsreisenden in Brasilien mit frühen photographischen Techniken gemacht wurden (hauptsächlich aus der Albert Richard Dietze (1838-1906) Sammlung, die freundlicherweise vom Ibero-Amerikanischen Institut in Berlin zur Verfügung gestellt wurde). Baribeauds Zeichnungen bauen auf ein dualistischen Prinzip, sowohl auf formaler Ebene also auch in Bezug auf seine Motive (Konfrontation versus Frieden, sensorische versus rationale Impulse, Utopia und das Imaginäre versus Dokumentation). Dennoch distanzieren sich seine Zeichnungen von diesen umstrittenen binären Prinzipien (insbesondere, wenn diese assoziiert werden mit geographischer Aufteilung und mutmaßlichen kulturellen Polen). Er bricht und abstrahiert dieses historische, europäische Imaginäre und somit seine politische Aufladung durch die Einführung leerer Zonen, die er “Projektionsflächen” nennt. Die Verknüpfung seiner Arbeit mit der Photographien der Forschungsreisenden zeichnet nach, wie politische Handlungsmacht des Gegenstands der Repräsentation selbst einen anthropophagischen Kontext verstärkt: die technischen Determinierungen von Zeichnungen oder frühen Kameramodellen erzeugen einen gekreuzten, projektiv-fiktional-dokumentarischen Blick auf das vorgefundene Subjekt.

Das portugiesische Duo Pedro Paiva und Joao Maria Gusmao arbeiten ebenfalls mit den Grenzen der Beobachtung und der grundsätzlich verzerrten Assimilierung von Wirklichkeit des portugiesischen Kolonialismus. Die Notwendigkeit einer halluzinatorischen Dimension wird als ein möglicher Katalysator für Wandel verstanden, der das Individuum wieder verbindet mit einer angenommenen, undenklichen (für Europäer nicht begreifbaren) Zeit. 'Columbus Column' und 'How to Swerve the Earth Axis' erinnern an ikonische Bilder des brasilianischen Modernismus, die Verbindung von dekolonisierenden Gedanken und utopischer Architektur sowie der irreführenden Suche nach dem Mittelpunkt der Welt. 'Hydraulics of Solids' (Man Eating Stones) verweist auf eine unmögliche Assimilierung, oder intellektuelle Aufnahme, in Ergänzung zur orgiastischen Einnahme in 'Man Eating Papaya'.

e.Studio Luanda (www.e-studioluanda.com) präsentiert u.topia Luanda Machine, eine Art Reisezubehör-Kästen, die Gegenstände materieller Kultur enthalten, die in den verschiedenen Stationen gesammelt wurden, an denen die Maschine “gearbeitet” hat. Daraus macht Francisco Vidal eine Live Papier- und Zeichenperformance. Auf u.topia boxes hält eine Projektion von Dias die Performance von Rita GT in Luanda fest. Diese blinden Flecken oder zensierten Momente wurden von ihr dargestellt an paradigmatischen Orten in Luanda, an denen die jüngste Geschichte der Stadt sichtbar ist: modernistische architektonische Details aus der Kolonialzeit in ihrem aktuellen Verfallszustand oder Wandel. e.Studio Luanda haben in den letzten Jahren in Luanda gearbeitet – eine Stadt, die selbst ein neues hybrides, funktionales Modell ist, das jegliche postkoloniale Polarisierung destabilisiert. Während Portugiesen, Chinesen, Osteuropäer und Angolaner eine Arbeitsstelle im überbevölkerten Luanda suchen, einer der teuersten Städte der Welt, bilden formelle und informelle ökonomische Praktiken neue urbane Konfigurationen.

Matias Machado rekonstruiert in Lebensgröße ein Wohnviertel in Cordoba, Argentinien, und hält dabei die Veränderungen fest, die es in den vergangenen Jahren wegen privater und korrupter Interessen multinationaler Unternehmen durchgemacht hat. Monsanto hat einen Ausbau erzwungen und die Bevölkerung zu schändlichen Bedingungen angestellt, was zu einer großen Zahl an Opfern führte. Deren Häuser wurden von Matias Machado im Modell gekennzeichnet und in zwei Interviews mit lokalen Aktivisten werden die Folgen solcher geopolitischen Interessen diskutiert. Ein sich stetig wandelnder Stadtplan (durch die Erweiterung von Monsanto), den die Bevölkerung gezwungen ist zu akzeptieren, reflektiert einen fortdauernden Prozess von Marginalisierung, Auflösung und Verlust.

1. If I Can't Dance and Inti Guerrero in Conversation, Flávio de Carvalho – Inti Guerrero, http://www.ificantdance.org/Editions/EditionIV/FdeCarvalho/03-Texts?popups=/Editions/EditionIV/IntiGuerreroinConversation

2. Flávio de Carvalho by Inti Guerrero in Afterall Magazine, Nr. 24, Summer 2010

 

Only anthropophagy unites us. Socially. Economically. Philosophically.

The world's only law. The masked expression of all individualisms, of all collectivisms. Of all religions. Of all peace treaties.

Tupy, or not tupy that is the question.1

Against all catechisms. And against the mother of the Gracchi.

The only things that interest me are those that are not mine. Law of man. Law of the anthropophagite.

We are tired of all the suspicious catholic husbands put in drama. Freud put an end to the woman enigma and to other frights of printed psychology.

What hindered truth was clothing, the impermeable element between the interior world and the exterior world. The reaction against the dressed man. American movies will inform.

Sons of the sun, mother of the living. Found and loved ferociously, with all the hypocrisy of nostalgia, by the immigrants, by the slaves and by the touristes. In the country of the big snake.

It was because we never had grammars, nor collections of old plants. And we never knew what was urban, suburban, boundary and continental. Lazy men on the world map of Brazil. A participating consciousness, a religious rhythm.

Against all importers of canned consciousness. The palpable existence of life. And the pre-logical mentality for Mr. Levi Bruhl to study.

We want the Carahiba revolution. Bigger than the French Revolution. The unification of all efficacious rebellions in the direction of man. Without us Europe would not even have its poor declaration of the rights of man. The golden age proclaimed by America. The golden age. And all the girls.2

Descent. The contact with Carahiban Brazil. Oú Villegaignon print terre. Montaigne. The natural man. Rousseau. From the French Revolution to Romanticism, to the Bolshevik Revolution, to the surrealist Revolution and Keyserling's technicized barbarian. We walk.

We were never catechized. We live through a somnambular law. We made Christ be born in Bahia. Or in Belém do Pará.But we never admitted the birth of logic among us. Against Father Vieira. Author of our first loan, to gain his commission. The illiterate king had told him: put this in paper but don't be too wordy. The loan was made. Brazilian sugar was recorded. Vieira left the money in Portugal and brought us wordiness.

The spirit refuses to conceive the spirit without body. Anthropomorphism. The need for an anthropophagical vaccine. For the equilibrium against the religions of the meridian. And foreign inquisitions.

We can only attend to the oracular world.

We had justice codification of vengeance. And science codification of Magic. Anthropophagy. The permanent transformation of Taboo into totem.

Against the reversible world and objectivized ideas. Cadaverized. The stop of thought which is dynamic. The individual victim of the system. The source of classical injustices. Of the romantic injustices. And the forgetting of interior conquests.

Routes. Routes. Routes. Routes. Routes. Routes. Routes.

The Carahiban instinct.

Life and death of hypotheses. From the equation I part of the Kosmos to the axiom Kosmos part of I. Subsistence. Knowledge. Anthropophagy.

Against plant elites. In communication with the soil.

We were never catechized. What we really did was Carnival. The Indian dressed as a Senator of the Empire. Pretending to be Pitt. Or featuring in Alencar's operas full of good Portuguese feelings.

We already had communism. We already had the surrealist language. The golden age.
Catiti Catiti
Imara Notiá
Notiá Imara
Ipejú.

Magic and life. We had the relation and the distribution of physical goods, of moral goods, and the goods of dignity. And we knew how to transpose mystery and death with the aid of some grammatical forms. I asked a man what Law was. He replied it was the guarantee of the exercise of possibility. That man was called Galli Matias. I ate him.

Determinism is only absent where there is mystery. But what do we have to do with this?

Against the stories of man, which begin at Cape Finisterra. The undated world. Unsigned. Without Napoleon. Without Caesar.

The fixation of progress through catalogues and television sets. Only machinery. And the blood transfusors.

Against the antagonical sublimations. Brought in caravels.

Against the truth of missionary peoples, defined by the sagacity of an anthropophagite, the Viscount of Cairu:-It is the often repeated lie.

But they who came were not crusaders. They were fugitives from a civilization that we are eating, because we are strong and vengeful as a Jabuti.

If God is the consciousness of the Uncreated Universe, Guaraci is the mother of the living. Jaci is the mother of plants.

We did not have speculation. But we had the power of guessing. We had Politics which is the science of distribution. And a planetary-social system.

The migrations. The escape from tedious states. Against urban sclerosis. Against Conservatories, and tedious speculation.

From William James to Voronoff. The transfiguration of Taboo in totem. Anthropophagy.

The pater families and the creation of the Moral of the Stork: Real ignorance of things + lack of imagination + sentiment of authority before the pro-curious (sic).

It is necessary to depart from a profound atheism to arrive at the idea of God. But the Carahiba did not need. Because he had Guaraci.

The created objective reacts as the Fallen Angels. After Moses wanders. What have we got to do with this?

Before the Portuguese discovered Brazil, Brazil had discovered happiness.

Against the Indian with the torch. The Indian son of Mary, godson of Catherine de Médici and son-in-law of Don Antônio de Mariz.

Happiness is the proof of the pudding.

In the matriarchy of Pindorama.

Against the Memory source of custom. Personal experience renewed.

We are concretists. Ideas take hold, react, burn people in public squares. Let us suppress ideas and other paralyses. Through the routes. To believe in signs, to believe in the instruments and the stars.

Against Goethe, the mother of the Gracchi, and the Court of Don João VI.

Happiness is the proof of the pudding.

The struggle between what one would call the Uncreated and the Creature illustrated by the permanent contradiction between man and his Taboo. The quotidian love and the capitalist modus vivendi. Anthropophagy. Absorption of the sacred enemy. To transform him into totem. The human adventure. The mundane finality. However, only the pure elites managed to realize carnal anthropophagy, which brings the highest sense of life, and avoids all the evils identified by Freud, catechist evils. What happens is not a sublimation of the sexual instinct. It is the thermometric scale of the anthropophagic instinct. From carnal, it becomes elective and creates friendship. Affectionate, love. Speculative, science. It deviates and transfers itself. We reach vilification. Low anthropophagy agglomerated in the sins of catechism-envy, usury, calumny, assassination. Plague of the so-called cultured and christianized peoples, it is against it that we are acting. Anthropophagi.

Against Anchieta singing the eleven thousand virgins of the sky, in the land of Iracema- the patriarch João Ramalho founder of São Paulo.

Our independence has not yet been proclaimed. Typical phrase of Don João VI:-My son, put this crown on your head, before some adventurer does! We expelled the dynasty. It is necessary to expel the spirit of Bragança, the law and the snuff of Maria da Fonte.

Against social reality, dressed and oppressive, registered by Freud-reality without complexes, without madness, without prostitutions and without the prisons of the matriarchy of Pindorama.

Oswald de Andrade

In Piratininga
Year 374 of the swallowing of the Bishop Sardinha.

1. Original in English [T.N.]

2. Girls: Original in English [T.N.]

Originally published in Revista de Antropofagia, n.1, year 1, May 1928, São Paulo. Translated from the Portuguese by Adriano Pedrosa and Veronica Cordeiro

(the Antropophagis Manifesto was translated into German for the first time in 1990 and appeared in der Kulturzeitung Lettre International)